Trust me, I’m a photographer

Herbstanfang. Es ist diese Zeit, in der Licht kostbarer wird. Die Tage werden kürzer. Die Blätter bunter. Die Dunkelheit länger. Die Sonne steht tiefer, wenn sie denn überhaupt zu sehen ist. Wenn sie von grauen dichten Wolken abgeschirmt wird und nur ein diffuses Hell die Erde erreicht, ist die Zeit der Kerzen, Lichterketten, Taschenlampen, Straßenlaternen. Zeit, Lichtquellen genauer zu betrachten. Und einzusetzen. Zeit zu fotografieren.

Wann hast Du das letzte mal mit Licht gespielt? Bewusst Licht gesetzt um das Bild zu kreieren, das bisher nur in Deinem Kopf existiert. Photographie bedeutet „Mit Licht zeichnen“.

Zeichnen, das klingt so langsam. In einer Zeit, in der wir rasch ein paar Wörter in eine KI werfen um zu sehen, was für ein Bild sie daraus macht, klingt „zeichnen“, „Licht setzen“, „kreieren“ wie „morsen“, „Grammophon“ oder „telegraphieren“. So alt. So vintage.

Inspiration für Vintage-Photographie

Hast Du Lust auf ein bisschen „Vintage-Photographie“? Lust Dir Zeit zu nehmen, Fotografie neu zu entdecken? Oder – erstmals? Dir ein paar Tage, ja, vielleicht eine ganze Woche Zeit zu nehmen für ein Foto? Für ein neues Foto, oder auch eines, das Du irgendwann bereits gemacht hast? Ganz bewusst? Du wirst es finden müssen. Kuratieren. Darüber nachdenken, ob es zum Thema passt.

Zu welchem Thema? Zu jenen unter . Es gibt einen neuen Account im Fediverse, der ein Jahr lang an jedem Freitag ein neues Thema zur Inspiration ausgibt. Es sind keine neuen Aufgaben. Jede wurde irgendwann in irgendeinem Fotoworkshop, in irgendeiner Fotochallenge schon gestellt.

Aber warum sollten wir nicht nochmal damit anfangen? Damit wir es nicht verlernen. Das Zeichnen mit Licht. Die Langsamkeit.

Ein Jahr, Vier Phasen

Phase 1: Lerne Sehen. Trainiere mit Deinen Werkzeugen: Augen und Kameras. Dabei ist es nicht wichtig, was für eine Kamera Du einsetzt. Die beste Kamera ist die, die Du dabei hast. Du hast mehrere? Smartphone? Bridge? DSLR? Polaroid? Mittelformat? Geh raus und nimm eine mit. Vergiss die Akkus nicht. Und – vielleicht – den Film.

Phase 2: Technik trifft Konzept. Techniken sind Gestaltungswerkzeuge. Auch gestalterische Regeln sollte man kennen, bevor man sie bricht. Welche gibt es? Geben sie Orientierung? Sind sie langweilig? Sind sie hilfreich? Inspirieren sie? Warum wirken sie? Wir gehen auf Entdeckungsreisen.

Phase 3: Storytelling. Kannst Du eine Geschichte in nur einem Bild erzählen? Oder eine kleine Fotoreportage konzipieren? Wie fängst Du Gefühle ein? Ist da Poesie im Bild? Berührt sie Dich? Bringt das Bild Dich zum Lachen, zum Nachdenken, zum Weinen? Oder andere?

Phase 4: Sei Profi. Sei es einfach. Du bekommst einen Auftrag. Fashion, Food, Produkte? Architektur, Event? Es ist, was DU daraus machst.

Und wer weiß. Vielleicht machen wir am Ende dieses Fotojahres etwas verrücktes. Eine Ausstellung. Vielleicht nur eine virtuelle. Vielleicht eine auf echtem Fotopapier.

Zur Inspiration bitte hier entlang

Unter dem Fediverse-Account -> Trust me, I’m a photographer wirst Du jeden Freitag Mittag eine neue Aufgabe finden. Du brauchst dort keinen Account zu haben, der Feed ist öffentlich. Du kannst diese Aufgaben für Dich alleine bearbeiten und die Fotos an Deine eigene Wand hängen.  Natürlich kannst Du Aufgaben ausfallen lassen. Du kannst aber auch gemeinsam mit anderen ein bisschen Lust auf „Vintage-Photographie“ machen, Dich unter dazu austauschen oder einfach Deine Ergebnisse zeigen.

Es bleibt, was DU daraus machst.

Trust me, I’m a photographer

#TRUSTMEPHOTO

 

 

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